Wundertüten-Wochenende

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Eis zum Abendessen

Meine Freunde hier in Buenos Aires sehen die Sache mit der Pünktlichkeit sehr viel entspannter als ich: Samstagnachmittag war ich um 15 Uhr mit einem kolumbianischen Freund von mir verabredet. Als er so gar nicht auftauchte, stellte sich später heraus, dass er aus Versehen eingeschlafen war, sodass wir uns erst gegen 18 Uhr in “meiner” Eisdiele getroffen haben. Glücklicherweise liegt die Eisdiele namens “Lola” nur 3 Minuten von meinem Haus entfernt. Das hausgemachte Eis (helado artesanal) ist großartig, insbesondere die Sorte “Chocolate Lola”, aber auch das “Dulce de Leche” ist sehr lecker.

Lecker hausgemachtes Eis

Schöne, alte Häuser in Boedo

Anschließend haben wir eine kleine Runde durch die Nachbarschaft gedreht und die Architektur bewundert. Der Freund von mir ist Architekt und kann sich genauso sehr wie ich für die antiken Balkone, filigranen Verzierungen und mit Charme heruntergekommenen Villen des 19. Jahrhunderts im Stadtteil Boedo begeistern.

Der Frühling in Buenos Aires macht sich bemerkbar und verzaubert die Stadt. Einige Häuser in Boedo wurden im 19. Jahrhundert gebaut, danach aber nie wieder renoviert... und strahlen so einen abgerockten Charme aus. Diarios y Revistas (Zeitungen und Zeitschriften gibt´s am Kiosk zu kaufen)

Ebenfalls liebe ich die Wohnung in einem dieser Häuser, die er zusammen mit einem befreundeten Paar mit Kleinkind bewohnt. Dort sah es allerdings vollkommen anders aus als sonst: Wegen eines Gaslecks war der Küchenboden von Arbeitern der Energieversorgung vor zwei Wochen aufgerissen worden und ein Ende der Arbeiten ist noch nicht in Sicht: “ Man solle sich nicht aufregen, da andere bereits ein Jahr ohne Gas leben müssten”, so lautete die lapidare Antwort der Firma. So kann vorerst nicht gekocht und nur kalt geduscht werden. Das ist wohl die Kehrseite der Architektur-Romantik.

Private Führung durch Recoleta

Uralte Bäume Am Sonntagmorgen bin ich um 9 Uhr in den schicken Stadtteil Recoleta gefahren, um eine argentinische Freundin von mir zu treffen, die ich in einem Hostel in der Provinz Jujuy in den Ferien auf meinen Reisen kennengelernt habe. Sie studiert Tourismus und wohnt leider weiter draußen in der Provinz von Buenos Aires, weshalb ich sie durch den langen Weg nicht oft sehe. Zur Prüfung in ihrem Studiengang Tourismus gehörte eine Touristenführung durch Recoleta, die mir sehr gefallen hat. Somit habe ich einiges über den Friedhof in Recoleta, die uralten Bäume und die zweit älteste Basilika gelernt.

Zum Schreien!

Uralte Bäume Danach habe ich einen Abstecher in mein Lieblingskulturzentrum Centro Cultural de la Recoleta gemacht und mir eine sehr interessante Ausstellung über die Beziehung der Psychoanalyse und Film angeschaut. Sie basierte auf Ansätzen von Sigmund Freud. Außerdem wurden Ausschnitte von Filmen über die Psyche gezeigt. Unter anderen ein Zusammenschnitt des Films “Psycho” von Alfred Hitchcock aus dem Jahre 1960. Zufälligerweise hatte ich den Abend davor ein Filmstill einer schreienden Frau des Filmes etwas abgeändert gezeichnet.

Der Schrei

Olympische Jugendspiele am freien Montag

Am Montagnachmittag bin ich mit meiner peruanischen Freundin, die hier in Buenos Aires Medizin studiert, zu den Olympischen Jugendspielen gegangen - einem kostspieligen Großevent, was sehr kontrovers diskutiert wird. Ich hatte bereits die spektakuläre Einweihungsfeier beim Obelisken mit Tangoshow, Lightshow und abschließendem Feuerwerk gesehen und eine Rede des IOC-Präsidenten Thomas Bach in sehr deutsch klingendem Spanisch gehört ;) Am Puerto Madero, dem Hafen von Buenos Aires, fanden Disziplinen wie Kanu fahren, Rudern, Volleyball und Badminton statt. Wir haben das Finale vom Kanufahren gesehen und sind ganz schön dahin gebrutzelt in der Sonne. Danach haben wir uns noch die Medaillenverteilung angeschaut und ein paar BMX-Fahrern im Skatepark beim Tricksen zugeschaut. Es war richtig nett!

Puerto Madero - der Hafen von Buenos Aires gibt mir ein kleines bisschen Heimathafen-Feeling. Sonne tanken Im Parque Verde der Olympischen Jugendspiele zeigen BMX-Fahrer, was sie können.
Juegos Olímpicos de la Juventud 2018

So abwechslungsreich sind die Wochenenden in Buenos Aires, bevor wieder meine Arbeitswoche im Colegio beginnt :D