Tigre-Delta

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Das Tigre-Delta Geschafft! Eve und ich haben den schon länger geplanten Ausflug ins ca. 35 Kilometer nördlich liegende Tigre-Delta gemacht. Die Stadt Tigre sowie das umliegende Delta sind das Erholungsgebiet der gestressten Porteños, der Bewohner Buenos Aires. Und das nicht ohne Grund, denn in dem Sumpfland mit seinen vielen kleinen Flussarmen und überwucherten Inseln herrscht eine Ruhe und Entspanntheit, die man im Capital vermisst.

Falls ihr euch fragt, ob es in Argentinien Tiger gibt, kann ich verneinen: Die Stadt erhielt ihren Namen durch einen Irrtum: Einer Legende nach hatten die Viehbauern im 17. Jahrhundert schwer mit einer großen Wildkatze zu kämpfen, die sich an deren Vieh bediente. In Wirklichkeit handelte es sich jedoch nicht um einen Tiger, sondern um einen Jaguar. Den Einwanderern war diese “Bestie” jedoch noch nicht bekannt, weshalb die Stadt und die Region den Namen Tigre trägt.

Während wir auf den Tren de la Costa warten, genießen die Katzen ein Sonnenbad. Wir hatten Glück und konnten den Dia de la Bandera (Feiertag der argentinischen Flagge) mit Sonnenschein im argentinischen Winter gut nutzen. Wir fuhren mit dem Tren de la Costa, welcher einen grandiosen Ausblick auf die Küste bietet.

In Tigre angekommen, haben wir den belebten Markt Puerto de Frutos besucht, auf dem man von kunstvoll gefertigten Mates (Behälter, aus denen man den Mate-Tee trinkt) über handgeflochtene Körbe bis hinzu Leckereien alles finden kann.

Danach haben wir eine Bootstour durch das Tigre-Delta gemacht. Es war so schön, mit der Sonne im Gesicht an den kleinen Inseln mit idyllischen Häusern vorbei zu tuckern. Dabei hat sich uns eine ganz andere Welt offenbart, da die Einheimischen tatsächlich nur mit dem Boot in den beschaulichen Kanälen vorankommen. Statt mit dem Fahrrad/dem Auto/der Bahn zur Arbeit oder zu Freunden zu fahren, erledigen sie dies per Kanu oder Motorboot.

Sonne genießen

Dabei sind sie abhängig von so etwas wie “Tante-Emma”-Schiffen, die die Bewohner täglich mit allem Erdenklichen versorgen. Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist das Müllschiff, welches nachts durch die Wasserstraßen gleitet und den Müll von den Stegen der Inselchen abholt.

Idyllisches Häuschen auf einer der vielen Inseln im Tigre-Delta Ein schwimmender Supermarkt, der die Bewohner des Tigres mit allem Nötigen versorgt
Statt mit der Bahn eben per Boot unterwegs Tigre-Delta
Ruhe und Entspannung im Tigre-Delta.

In Tigre hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass die Zeit still stand…

Doch diese Blase verpuffte sogleich, als wir wieder in das lärmende Buenos Aires einfuhren, in dem sich die bellenden Hunde und hupenden Autos in ihrer Lautstärke zu batteln scheinen. Trotzdem kann ich mir nicht wirklich vorstellen, so abgeschieden zu wohnen und bin froh um ein bisschen Geräuschkulisse.